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Schwule und lesbische Flaggen und Symbole: Erklärungsversuche

Die Regenbogenfahne oder auch Pride Flag

Die Regenbogenflagge ist wohl das bekannteste schwul-lesbische Symbol. Der Alyson Almanach beschreibt die Regenbogenflagge wie folgt:
1978 entwarf Gilbert Baker in San Francisco eine Flagge mit 6 Streifen in den Farben des Regenbogens, die den Stolz der schwul-lesbischen Community symbolisieren sollte.

Allmählich gewann die Flagge an Popularität und bot eine optische und farbenfrohe Alternative zu dem bisher geläufigen pinkfarbenen Dreieck. Mittlerweile wird die Regenbogenflagge vom Internationalen Kongress der Flaggenhersteller (International Congress of Flag Makers) anerkannt und weltweit auf Schwulen- und Lesbenparaden geschwenkt. 1989 erlangte die Regenbogenflagge in den USA landesweit Aufmerksamkeit, nachdem John Stout erfolgreich seine Vermieter in West Hollywood verklagt hatte, als diese ihm verboten, die Flagge von seinem Balkon aus zu hissen.

Zum Ausdruck unseres Stolzes spielten Farben schon lange eine wichtige Rolle in der Gay-Community. Im viktorianischen England zum Beispiel wurde die Farbe Grün mit Homosexualität in Verbindung gebracht. Die Farbe lila - oder, um genauer zu sein lavendel, wurde in den späten 60ern ein Symbol des Stolzes: »Purple Power« war ein geläufiges Schlagwort der schwulen Gemeinde. Und dann gibt es natürlich noch das pinkfarbene Dreieck. Da es zuerst im Dritten Reich dazu benutzt wurde, Schwule in den Konzentrationslagern zu kennzeichnen, wurde das Dreieck erst in den frühen 80ern als poppiges Schwulenzeichen populär. Unser farbenprächtigstes Symbol ist jedoch die Regenbogenflagge. Ihre Farben - rot, orange, gelb, grün, blau und lila - stellen die Vielfältigkeit unserer Community dar.

Die erste Regenbogenflagge wurde 1978 von Gilbert Baker, einem Künstler aus San Francisco entworfen. Er folgte damit dem Aufruf eines in San Francisco lebenden Aktivisten nach einem Symbol für die Gay-Community. Dies geschah bevor das pinkfarbene Dreieck als Symbol des Stolzes populär wurde. Inspiriert durch die 5 Streifen der »Flagge der Rassen«, entwarf Baker eine Flagge mit 8 Streifen: pink, rot, orange, gelb, grün, blau, indigo und lila.

Baker zufolge stellen die obengenannten Farben der Reihenfolge entsprechend die Sexualität, das Leben, die Heilung, die Sonne, die Natur, die Kunst, die Harmonie und die Seele dar. Baker färbte und nähte das Material für die erste Flagge noch selber - ganz im Geist von Beby Ross.

Baker wandte sich schon bald an die in San Francisco ansässige »Paramount Flag Company«, um mit der Massenproduktion und dem Verkauf seiner »gay flag« beginnen zu können. Unglücklicherweise war das von Baker selbst gefärbte grelle Pink industriell nicht herstellbar, so daß eine Massenproduktion der 8-streifigen Flagge unmöglich war. Daher mußte sie auf nur 7 Streifen reduziert werden.

Als im November 1978 Harvey Milk, der erste offen schwule Inspektor der Stadt (engl. Supervisor) einem Attentat zum Opfer fiel, war San Franciscos Gay Community am Boden zerstört. In dem Wunsch, die Stärke und Solidarität der Gay Community nach dem Anschlag zu demonstrieren, entschloß sich das Pride Parade Committee 1978, Barkers Flagge zu benutzen. Das Komitee entfernte den indigoblauen Streifen, um die Farben gleichmäßig entlang der Paraden-Route aufteilen zu können: Drei Farben auf jeder Straßenseite. In San Francisco sieht man die Regenbogenflagge während des Pride Month überall: Sie hängt in der ganzen Stadt aus Apartmentfenstern (besonders im Castro Distrikt), in Bars und an den Laternenpfählen der Market Street, der Hauptstraße von San Francisco. Wenn man diese Stadt besucht, kann man beim Anblick der allgegenwärtigen Regenbogenflagge nicht umhin, einen gewissen Stolz zu entwickeln. Obwohl die Regenbogenflagge anfänglich nur in San Francisco als Symbol des Stolzes verwendet wurde, sieht man sie heute auf der ganzen Welt. Die Regenbogenflagge erinnert uns daran, dass wir eine vielschichtige Gemeinde sind, die sich aus den verschiedensten Leuten zusammensetzt, auf die wir alle stolz sein sollten.


Die Bärenflagge - International Bear Brotherhood Flag

Die Bärenflagge kommt wie viele schwule Symbole ursprünglich aus den USA. Sie symbolisiert die verschiedenen Farben von Bärenfellen. Die Bärentatze im linken oberen Eck erklärt, wem die Freundschaft und Zuneigung gilt. Diese Fahne setzte sich unter mehren Grundentwürfen auch in Europa durch.

Bären sind homo- oder bisexuelle Männer bei denen die männlichen Sexualattribute wie Bart und Körperbehaarung mehr oder weniger zur Geltung kommen. Eigentlich sind sie eine Minderheit in der schwulen Welt, aber sie gewinnen immer mehr Zuspruch.
Sie können jung oder alt sein [Cubbear/Kiddybear bzw. Daddybear], sie können dick sein [Chubbybear], sie können sehr muskulös sein [Grizzlybear] oder sehr hell behaart [Polarbear]. Es gibt sogar einen speziellen "Bear Code", der sehr kompliziert ist. Darin werden die Bären nach Bartwuchs, Gewicht etc. genau unterteilt. Bären stehen voll zu ihrem Körper und viele Bären mögen selbst auch bärige Kerle [Ausnahmen bestätigen die Regel]. Es ist schön zu sehen, dass es so viele verschiedene Richtungen innerhalb der schwulen Kultur gibt, so dass nun endgültig mit dem "Tuntenimage" aufgeräumt werden kann. Es gibt schwule Männer die sehr feminin sind, und es gibt sogar Kerle wie "Bäume" und alle stehen eben auf das eigene Geschlecht.

1995 fand Craig Byrnes [Mitglied der Chesapeake Bay Bears in Washington, DC und als Mr. Baltimore Bear Cub '93 und Mr. TBLC of Virginia '94 den meisten Bären dieser Region bekannt], dass es an der Zeit sei eine Fahne zu entwerfen, die die Bärengemeinschaft am besten repräsentieren könnte. Eine "offizielle" Fahne gab es bis dahin noch nicht. Craig Byrnes zeichnete 4 Entwürfe und ließ 4 Fahnen nähen, die er dann im Juli 1995 auf dem "Bears of Summer"-Treffen der Chesapeake Bay Bears vorstellte. Um für einen Entwurf zu stimmen, warfen die Bären einen Vierteldollar in die Box, die vor dem jeweiligen Entwurf aufgestellt worden war. Das so gesammelte Geld ging an den AIDS-Hilfe-Fonds der Chesapeake Bay Bears. Bei der Abstimmung siegte eine Fahne mit einem einfachen Design: horizontale Streifen mit einem Bärentatzen-Abdruck in der linken oberen Ecke. Die Farben der Fahne repräsentieren die Fell-Farben und Nationalitäten der Bären der Welt [hier sind ausnahmsweise einmal die Tiere gemeint].

Craig Byrnes war stets sehr engagiert, die Fahne in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Er spendete vielen Bärenclubs Fahnen, man konnte sie aber auch bei ihm kaufen. Sein Unternehmen "Bear Manufacturing" wurde bekannt für eine ganze Reihe von Bärenprodukten. Anfang des Jahres 2002 verzichtete Craig Byrnes auf die Rechte an der International Bear Brotherhood Flag, so dass die Fahne von der Bärenszene frei genutzt werden kann. Craig Byrnes gab auch sein Unternehmen "Bear Manufacturing" auf.

Mehr zu den Bärencodes in den USA findest Du unter den Seiten der Resources for Bears (englisch).
Webadresse: http://www.resourcesforbears.com
Weltweit gesetzlich geschützt: VA 763-760

Leather Pride Flag

Gemäß mehrerer Quellen wurde die Leather Pride Flag das erste Mal beim International Mr. Leather Contest 1989 in Chicago verwendet. Erfunden bzw. entworfen wurde sie von T. DeBlase. Inzwischen dient diese Flagge vielen Leder-, Jeans-, S/M-, Bondage-, Uniform-Gruppen als Identifikationssymbol.

Erklärung der Farben:

  • Schwarz: Die Farbe der Anhänger des S/M
  • Blau: Für die Anhänger des Jeans-Fetisch
  • Weiß: Solidarität mit den Novizen der S/M-Szene
  • Das Herz: S/M hat nichts mit roher Gewalt zu tun, sondern wird mit gegenseitiger Achtung, Einverständnis und Einfühlungsvermögen praktiziert

Angemerkt sei, dass derzeit verschiedene Erklärungen für diese Fahne im Umlauf sind, diese ist nach unseren Recherchen die meistbenutzte. DeBlase hat keine genaue Beschreibung vorgegeben sondern die Interpretation freigestellt.


Red Ribbon

Spätestens seit dem World AIDS Day 01.12.1992 ist das Red Ribbon in vielen Ländern, vor allem in den USA und Großbritannien, nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Bei der Oscar-Verleihung 1992 trugen die Stars erstmals fast geschlossen das Red Ribbon am Revers. Es ist das Jahr, in dem erstmals ein Oscar posthum an einen an AIDS verstorbenen Künstler, den Musicalkomponisten Howard Ashmann ("Die Schöne und das Biest"), verliehen wurde.

Tatsächlich wurde das Red Ribbon von einer kleinen Gruppe namens Visual AIDS aus New York erfunden. Visual AIDS wollte ein Zeichen kontinuierlicher Erinnerung und Solidarität schaffen. Möglicherweise wurden sie dabei vom Protest einiger Ärzte auf dem ersten Welt-AIDS-Kongress in San Francisco inspiriert. Damals hatten die USA viel Ehrgeiz entwickelt, die erste Konferenz dieser Art zu veranstalten. Als stilles, aber deutlich sichtbares Zeichen ihres Protestes haben einige Ärzte rote Armbinden getragen. Diese wurden dann später zum Red Ribbon stilisiert. Dabei spielte die Tradition der Schleifen als Ausdruck von Trauer sicher die entscheidende Rolle.

Die Rote Schleife hat sich weltweit als Symbol durchgesetzt: Für die Solidarität mit Menschen, die von AIDS als Infizierte, Erkrankte, Gefährdete, Angehörige oder Freunde besonders betroffen sind. Viele tragen das leuchtend rote Zeichen plakativ am Mantel oder der Jacke - egal ob Homo oder Hetero, ob Hausfrau oder Showmaster, ob positiv oder negativ. Mit dem Pin zeigen sie ihre Anteilnahme und Engagement. Die kleine rote Schleife ist ein Zeichen kontinuierlicher Erinnerung und Solidarität mit den Verstorbenen und Erkrankten.


Army und Uniform

Sie wird überwiegend von Gruppen benutzt, die auf Camouflage-Uniformen (daher auch die Farben der Tarnkleidung) und u.U. auf die damit einhergehenden "Drill-Instructor"-Spielchen stehen. Die Liebhaber dieser Armee-Klamotten lieben den Anblick des männlich wirkenden Soldaten-Typs, wobei echte militärische Hintergedanken keine Rolle spielen. Das Symbol in der linken oberen Ecke ist einfach eine frei gewählte Darstellung eines Abzeichens, wie es sich auch üblicherweise an den Kopfbedeckungen der echten Soldaten befindet.


Schwule Skinheads

Eine eher seltene Fahne ist die OI Pride Flag für schwule Skinheads. Diese Fahne steht nicht unbedingt für die linke Gesinnung (wie die Ursprungsbewegung aus England), hier steht eher der Fetischgedanke im Vordergrund. Das Wort "Oi" stammt aus der in diesen Kreisen üblichen Schreibweise des Wortes "Doitsch" (deutsch) und das schwarze Dreieck hat unseres Wissens keine bestimmte Bedeutung denn eher eine "künstlerische". Vielleicht hängt dies aber auch mit dem Rosa Winkel zusammen.

Patrick hat uns hierzu u.a. geschrieben, "Eure Erklärung ist mit ziemlicher Sicherheit Unsinn". Damit meint er unseren Erklärungsversuch für die Herkunft des Wortes "Oi" auf der Fahne. Wir bedanken uns für die durchaus berechtigte Kritik und wollen es daher nicht bei der einseitigen Erklärung belassen. Hier also noch ein paar Worte über die (Be)Deutung von "Oi" (als eine Art Schlachtruf oder kumpeliger Willkommensgruß), nachträglich hinzugefügt:

"Oi" als Kurzform der (aus dem griechischen entliehenen) englischen Phrase "hoi polloi", wörtlich übersetzt bedeutet es "die vielen", frei übersetzt aber auch "die Masse", "das gemeine Volk".
"Oi" als das kameradschaftlich-aggressive "hi" des Cockney-Englisch. Ein klassischer Dialekt der Londoner Unterschicht, der das Anfangs-H verschluckt und daraus Silben wie [ai] oder [oi] macht.
"Oi" hervorgegangen aus dem englischen Wortspiel "strength trough joy". Frei übersetzt, die Botschaft "Du bist stark, wenn du Spaß hast".


Rosa Winkel, Pink Triangle

Das Häftlingssymbol für die Schwulen in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten. Dieses Symbol stand für den § 175. Die neue deutsche Schwulenbewegung hat das Symbol für sich als Zeichen der Solidarität mit den Opfern faschistischen Terrors übernommen, und es wird in der westlichen Welt von schwulen Aktivisten getragen. Auch die Farbe "rosa", die den Schwulen zum Spott zuerkannt war, wird heute ähnlich wie das Wort "schwul" mit Selbstbewußtsein benutzt.


Lambda

1974 haben Repräsentanten auf dem int. Gay Rights Congress in Edinburgh, Schottland dafür gestimmt, das Symbol für den Kampf um die Gleichberechtigung von Schwulen zu benutzen. Es wird heute eher als seltenes Erkennungszeichen verwandt. Das Lambda steht dabei für libertas (lat. die Freiheit).



Die Bi-Flagge

Die erste "Bistolzmarkierungsfahne" [wörtlich übersetzt] wurde am 5. Dezember 1998 vorgestellt. Die Absicht und der Zweck der Markierungsfahne ist, bisexuellen Stolz und Sicht zu maximieren. Diese Bimarkierungsfahne ist für die freie Öffentlichkeit und den kommerziellen Gebrauch. Sie ist nicht getrademarked.
Rosa stellt sexuelle Anziehung zum gleichen Geschlecht dar. Blau steht für sexuelle Anziehung zum anderen Geschlecht. Violett ist die sexuelle Anziehung zu beiden Geschlechtern.
Mischt man also blau und rosa, entsteht violett und so kann man es übersetzen, was die Bedeutung der Fahne zum Thema angeht.


Weitere Fahnen/Flaggen

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